Vom Manuskript zum Ebook

Mein Plan ist es ja, die Lar Elien Romane als Ebooks zu veröffentlichen. Und so habe ich mich in den letzten Wochen konkret mit der Frage beschäftigt, wie aus einem Manuskript tatsächlich ein Ebook wird, das man auf dem Kindle oder anderen Readern lesen kann.

Das ist nicht trivial. Egal ob man nun in Microsoft Word schreibt, OpenOffice oder anderen Textverarbeitungsprogrammen, man wird dort kein Konvertierungsprogramm für Ebooks finden. Diese Programme sind darauf ausgerichtet, Texte zu schreiben und dann … auszudrucken.

Ich selbst nutze LibreOffice, den Nachfolger von OpenOffice, seit Sun dort die Open Source Arbeit eingeschränkt hat. LibreOffice gefällt mir aus zwei Gründen sehr gut: Es hat einen eingebauten PDF-Konverter und es ist kostenlos. (Download)

Aber wie kommt man nun von einem Textdokument zu einem Ebook?

Zunächst muss man sich die Unterschiede zwischen Ebook und gedrucktem Buch klarmachen. Ein Ebook hat kein festes Format. Bei einem gedruckten Buch wird das Format des Textes vor allem durch die Seite bestimmt. Schriftgröße, Aufteilung, Silbentrennung und das Umblättern sind dadurch vorgegeben, bzw. werden beim Setzen des Buches ausgewählt.  Das kennen wir alle seit Kindesbeinen und sind damit so vertraut, dass man sich kaum vorstellen kann, ein Buch ohne Seiten zu lesen.

Beim Ebook ist das anders. Der Leser kann die Schriftgröße selbst festlegen und sogar von Längs- auf Querformat umschalten – und damit werden viele Formatierungen hinfällig.  Es macht keinen Sinn mehr, Silbentrennungen einzugeben, wenn am Ende ein Wort mit Trennungsstrichen mitten auf der Seite steht. Feste Seitenumbrüche sind hinderlich, weil sie nicht mehr zwangsläufig am Ende einer Bildschirmseite erscheinen. Der größte Horror für Setzer muss es sein, die Schusterjungen und Hurenkinder-Regelungen nicht mehr umzusetzen, weil die Seite als formatgebende Einheit nicht mehr existiert. Es ist einfach nicht mehr vorhersagbar, wo der Bildschirmausschnitt endet. Es gibt logischerweise daher auch keine Seitenzahlen mehr.

Wir als Selbst-Herausgeber können nur noch die Schriftart bestimmen, Überschriften markieren und einige manuelle Seitenumbrüche eingeben – ich mag es z.B. immer noch, wenn ein neues Kapitel auch auf einer neuen “Seite” anfängt. Mehr Formatierung ist nicht mehr sinnvoll. Das heißt, unser Manuskript muss “bereinigt” und für die Konvertierung zum Ebook vorbereitet werden.

Nun habe ich ein Programm entdeckt, mit dem man .doc -Dateien in Ebook-Dateien umwandeln kann. Es heißt Sigil und ist – netterweise! – kostenlos. (Download)

Noch habe ich nicht viel mit Sigil gearbeitet, daher kann ich nur wenig dazu sagen. Das Wichtigste ist aber, dass Sigil vor allem mit Styles bzw. Textformaten arbeitet. Das heißt, in unserem Manuskript müssen Überschriften z.B. mit dem Text-Stil “Überschrift 1” gekennzeichnet sein, der Text als solcher eben als “Textkörper”. Sigil erstellt aus den Überschriften selbständig ein Inhaltsverzeichnis – braucht also unbedingt diese Kennzeichnungen.

Wer Tabulatoren verwendet hat, um Einzüge am Absatzanfang zu erzeugen, ist jetzt gekniffen. Sigil erkennt diese nicht, sondern verlangt eine Formatierung über das Absatzformat selbst, die “Einrückung”. Das macht auch viel mehr Sinn, weil man das viel schneller ändern kann. Also, niemals Tab für Einrückungen verwenden. Niemals!

Für mich ist die Arbeit mit Textformaten neu. Es bedeutet, dass ich in LibreOffice feste Textformate für meine Romane festlegen muss. Der Vorteil ist, dass dann alle Romane auch gleich aussehen werden. Dann muss ich alle Manuskripte durchgehen und die Überschriften markieren. Bislang habe ich das bewusst nicht getan, um einem Setzer nicht unnötige Arbeit zu machen – in der Hoffnung, dass ein Verlag die Bücher nimmt.

Sigil erstellt aus einer Textdatei eine Ebookdatei, und zwar im .epub-Format. Das ist ein prima Ausgangspunkt, denn epub ist dabei, sich zu einem Standard zu entwickeln. Amazons Kindle allerdings arbeitet vorzugsweise mit dem .mobi-Format. Nun kann man Textdateien bei Amazon direkt hochladen und in Kindle-Dateien umformatieren lassen, man bräuchte also dafür Sigil gar nicht. Mir ist es aber lieber, ich weiß schon vorher, wie mein Buch als Ebook aussehen wird.

Wie komme ich also von einem .epub zu einer Kindle-Datei? Da hilft wieder ein nettes, kostenloses Program: Calibre. (Download)

Calibre ist eigentlich eine Datenbank für Ebooks. Es verwaltet alle Ebooks, sammelt sie in einem Ordner und erlaubt es uns, die Buchinformationen wie Autor, Titel, etc. zu verändern. Und was in diesem Moment besonders wichtig ist – es kann Formate konverieren. So wird aus einem Kindle-Buch ein .epub, das man mit jedem anderen Reader lesen kann. Umgekehrt kann man sich .epub-Dateien in das Kindle-Format umwandeln lassen. Genau das schwebt mir gerade vor, damit ich mein Ebook auf meinem Kindle testen kann.

Der Weg vom Manuskript zum Ebook läuft also – zumindest sieht es für mich gerade so aus – von LibreOffice über Sigil und Calibre. So kann ich ein Manuskript für alle Formate optimieren und habe die Kontrolle darüber, was beim Konvertieren passiert.

Und jetzt heißt es, sich mit Sigil einzuarbeiten, damit meine Testleser meine Romane bald auch komfortable mit dem Reader lesen können. Dazu habe ich mir eine Kurzgeschichte ausgesucht, die ich als Versuchsballon über Amazon veröffentlichen will. Ich werde berichten.

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The Stablemaster

I know the background of some of my characters fairly well while others have been quiet about themselves. Some offer up their stories voluntarily, like Silven, the stablemaster. She stepped into my thoughts one night when I couldn’t sleep and told me why she’s watching out for Andert the way she does.

Silven is grateful to be in Lar Elien. She comes from a travelling family of stunt riders and thus grew up with horses. As young girl, she was the main attraction of the family for a number of years. She can stand on a horse’s back in full gallop and knows many more tricks. But Silven is the kind of woman who prefers women to men, which was not accepted among her family.  Her father planned to marry her to the son of a good friend. One day, after getting very drunk, he and a few friends decided to “teach” Silven to like men and “prepare” her for marriage. Afterwards, Silven fled the camp in horror, on her favorite horse and with only the torn clothes on her back.

For a few years, she managed on her own, hiding her despair and hiding her face, dreading men and yet needing their attention to make a living with her riding skills. One day, she arrived in Lar Elien. She was watering her horses at the well in the market square when a pair of riders came up the road. Silven looked up, met the grey eyes of the lady and fell in love immediately. She was completely unable to leave Lar Elien that day.

The very next day, a hunting party left the castle, among them the lady with the grey eyes, but also two boys. Silven followed them secretly. Thus she was able to catch the pony of one of the boys when it bolted from a boar. The boy had slipped from the saddle, his foot caught in the stirrup, and was in danger of being dragged to his death. Count Willomar invited Silven into the castle, to thank her for the rescue. There, Silven realized she had fallen in love with the Countess Alenna herself.

The old stablemaster was ill and much relieved when Silven stayed and made herself useful with the horses. A few weeks later, he asked Count Willomar to give Silven a permanent position. Of course, Silven stayed to be close to her love, despite knowing that the Countess only had eyes for her husband.

It was a complete shock to Silven when Alenna died birthing her first child. It took her months before she felt able to even take a look at the baby, and she did it only as one last act of loyalty to Alenna before leaving Lar Elien. Her heart stopped, when the baby boy looked at her with Alenna’s grey eyes. Suddenly, Silven knew that her love was so strong she wanted to care for this boy. Thus she stayed and tried her best to be a mother for Andert.

When the old stablemaster finally became too ill to even walk the stables, Count Willomar raised Silven to that position. People gossipped about a woman ruling his stables, but he stood by his decision. Nowadays, nobody doubts that Silven does a very good job.

Even though Silven is now in a secure position, she keeps herself fighting fit. She always teaches some extra tricks to her own horses. She doesn’t know it, but the day will come when she will need all her skill and courage, risking her own life to warn Andert of a deadly danger, and to save Lar Elien from a cruel enemy.

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Die Stallmeisterin

Einige meiner Figuren habe mir etwas über ihren Hintergrund erzählt, wenn auch bei weitem nicht alle. Aber eines Nachts, als ich nicht schlafen konnte, kam Silven, die Stallmeisterin auf Lar Elien, und erzählte mir, warum sie so gut auf Andert aufpasst.

Silven ist dankbar, für Graf Willomar arbeiten zu können. Sie stammt aus einer fahrenden Familie von Kunstreitern. So ist Silven also mit Pferden großgeworden und war als junges Mädchen für eine Weile die Hauptattraktion ihrer Truppe. Sie kann im Galopp auf dem Pferderücken stehen und noch vieles mehr. Aber Silven gehört zu den Frauen, die Frauen lieben, und das war in der Truppe nicht gerne gesehen. Ihr Vater wollte sie mit dem Sohn eines Freundes verheiraten, und eines Tages kamen er und ein paar andere Männer im betrunkenen Zustand auf den Gedanken, sie auf die Hochzeit “vorzubereiten”, damit sie “auf den Geschmack kommt”. Völlig entsetzt und verstört floh Silven mit ihrem Lieblingspferd aus dem Lager.

Sie schlug sich einige Jahre alleine durch, ständig bedroht, ständig in Angst, wieder von Männern angefallen zu werden. Sie zeigte ihre Kunststücke, bildete Pferde aus und zog schnell weiter, wenn die Blicke der Männer anzüglich wurden. Ihre Schönheit war ihre größte Gefahr und gleichzeitig ihre wichtigste Attraktion. So kleidete sie sich außerhalb ihrer Auftritte ärmlich und verbarg ihr Gesicht so oft es ging. Eines Tages kam Silven nach Lar Elien. Sie machte Rast am Brunnen und tränkte ihre Pferde, als ein Paar vorbeiritt. Silven sah auf, blickte in die grauen Augen der Frau und verliebte sich auf der Stelle in sie. Es war ihr an dem Tag nicht möglich, Lar Elien zu verlassen.

Am nächsten Tag brach eine Jagdgesellschaft von der Burg auf, unter ihnen wieder das Paar, aber auch zwei Jungs. Silven folgte ihnen heimlich. Sie konnte einfach die Frau nicht aus den Augen lassen. Und so war sie zur Stelle, als das Pony eines der Jungen durchging. Silven fing das Pony ein, gerade als der Junge den Halt verlor und drohte, am Steigbügel mitgeschleift zu werden. Silven wurde von Graf Willomar zum Dank in die Burg eingeladen. Dort entdeckte sie, dass sie sich in die Gräfin Alenna selbst verliebt hatte.

Der alte Stallmeister war krank und daher mehr als glücklich, als Silven anfing, sich im Stall nützlich zu machen. Nach wenigen Wochen wollte er sie nicht mehr missen und bat Graf Willomar, die Kunstreiterin auf der Burg zu halten. Silven wiederum ergriff die Chance, in Alennas Nähe zu blieben, obwohl sie wusste, dass die Liebe zu ihr niemals erwiedert werden konnte.

Umso größer war Silvens Trauer, als Alenna bei der Geburt ihres ersten Kindes starb. Es dauerte lange, ehe sie sich überwinden konnte, den Kleinen anzusehen. Doch sie war es Alenna schuldig, das Kind zu würdigen, bevor sie Lar Elien verlassen wollte. Ihr Herz setzte aus, als der kleine Junge sie mit Alennas grauen Augen ansah. In dem Moment war Silven klar, dass sie für Alennas Kind sorgen wollte. So blieb sie auf Lar Elien und versuchte, Andert so gut es ging die Mutter zu ersetzen.

Graf Willomar machte Silven zu Stallmeisterin, als ihr Vorgänger zu krank wurde, um noch durch den Stall zu gehen. Willomar wurde dafür zunächst verspottet, aber er stand zu Silven und inzwischen streitet niemand mehr ab, dass sie ihre Arbeit hervorragend macht.

Obwohl Silven jetzt eine sichere Position hat und sich nicht mehr bedroht fühlt, hält sie sich weiter fit und kampfbereit. Ihrem jeweiligen Pferd bringt sie immer einige Tricks bei. Und es kommt tatsächlich der Tag, an dem Silven alle ihre Kunststücke braucht und ihr Leben auf’s Spiel setzen muss, um Andert zu warnen und Lar Elien zu retten.

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Lar Elien – der Name

Heute brauche ich eure Hilfe. Seit Tagen denke ich darüber nach, und jetzt habe ich beschlossen, euch einfach mal um eure Meinung zu bitten. Mir würde euer Feedback jetzt besonders viel helfen.

Ich habe Rückmeldungen zum ersten Lar Elien-Roman. Dabei wurde auch der Name angesprochen. Lar Elien gefiel nicht, weil es die Kommentatorin an ein falsch geschriebenes englisches Wort erinnerte und sie damit jedesmal aus der Geschichte warf. So etwas ist natürlich nicht gut.

Der Name ist so alt wie der Roman selbst, und ich gestehe durchaus, dass ich auch ein bisschen stolz auf ihn bin. Lar Elien sollte etwas fremdartig wirken, auch wegen des geteilten Namens. Ursprünglich war es ein Wort, “Larelien”. Mir wirkte das einfach zu bieder, es sieht aus wie jedes “erfundene” Land in der deutschen Sprache. So habe ich es in zwei Teile geteilt. Und daher folgen die meisten Länder in meiner Welt diesem System. Eine Silbe im ersten Teil, zwei bis drei im zweiten Teil. Es gibt ein Blan Kara, ein Tir Enwen und viele weitere. Deswegen kann ich auch nicht einfach zu “Larelien” zurück.

Meine erste Frage an euch lautet daher: Wie wirkt Lar Elien auf euch? Funktioniert der Name? Wirkt er etwas fremd und ein bisschen fantasy-artig? Wie würdet ihr ihn aussprechen?

Ich habe über mögliche Veränderungen nachgedacht. Ein Akzent würde vielleicht verdeutlichen, wie ich ihn in meinem Kopf höre. “Lar Elién” macht klar, dass das zweite Wort aus drei Silben besteht und das zweite “e” betont wird. Aber leider, leider, sind Akzente im Fantasybereich schon ziemlich überstrapaziert. Ein anderer Vorschlag war Lar Eliann. Damit bin ich auch nicht ganz glücklich, weil es die Aussprache doch deutlich verändert.

Für mich ist die Entscheidung schwierig, weil mir der Originalname natürlich am Herzen liegt. Aber als Autorin möchte ich auch an meine Leser denken. Wenn mir also jemand mit viel Erfahrung im Bewerten von Büchern sagt, dass ihr der Name aufstößt, dann möchte ich mich um den Einwand zumindest kümmern.

Meine zweite Frage lautet also: Was ist euer Favorit?

1) Lar Elien
2) Lar Elién
3) Lar Eliann

Ich danke euch schon im Voraus für jegliches Feedback und alle Kommentare.

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Lar Elien – Help Me Choose!

Today, I’m asking you all for help.This problem has been running round and round in my head, and while I know what I prefer, I want to ask for your opinion as fellow authors and readers.

I’ve been getting feedback on my first Lar Elien novel, and one of the things that came up was a quibble about the name “Lar Elien” itself. The commentee didn’t like it because the spelling always reminded her of a misspelled English word, taking her out of the story. That is bad.

Now, that name is as old as the novel, and of course, I was proud of developing it. I wanted it to look a little foreign, with those two syllables. I originally started out with one word, “Larelien”. That looked boring, if you ask me, as it would totally fit German land name conventions (think “Larelia” in English). So I split it. And thus most countries in my world actually are named similarly, with two words. There is a Blan Kara, a Tir Enwen and several others. For that reason, going back to “Larelien” is not an option.

My first question is: What do you think about “Lar Elien”? Does it work as name? Does it feel slightly alien and fantasy-like? How would you pronounce it?

Now, I’ve been using that name for more than ten years in my mind, and of course, I’ve always known how it is pronounced: Lur Elee-en

I’ve been thinking about adding an accent, to make it more clear the second word has two syllables – “Lar Elién” – which would be a little change, and one easily made. But … accents. Accents are a cliche in Fantasy. Another suggestion was “Lar Eliann”, which still keeps the pronunciation similar, but reminds me too much of Ann.

For me, it is very difficult to decide, because the name has become dear to me. Yet as author, I need to keep my audience in mind, and when somebody with a lot of experience says the name grates on her, I want to at least listen.

So my second question is, which would you prefer?

#1 Lar Elien
#2 Lar Elién
#3 Lar Eliann

Thank you for all for comments and your help. It means a lot to me.

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Mehr über Pferde in Fantasy-Romanen

Bei diesem Foto von Lennox kam mir die Idee, etwas mehr über Pferde zu schreiben, weil sie ja in Fantasy-Romanen das übliche Transportmittel darstellen.

Schaut euch den Sattel genau an:

Lennox mit voller Ausrüstung

Das ist ein Sattel für die englische bzw. europäische Reitweise. Der Sattel ist verhältnismäßig klein und offen. Vorne könnt ihr die dicken Sattelpauschen erkennen, die den Reiter beim Springen stützen.

Die meisten Pferde in Deutschland tragen diese Art Sättel. Dressursättel haben weniger dicke Pauschen und sind etwas weiter nach unten gezogen, weil man beim Dressurreiten die Beine etwas mehr ausstreckt.

Allerdings werden diese Sättel selten für Distanzritte verwendet. Auch für das Hüten von Tieren eignen sie sich wenig. Dafür sind diese kleinen, relativ leichten Sättel zu wenig komfortabel und bieten zu wenig Halt. Außerdem braucht man im englischen Reitstil beide Hände für die Zügel, und auch das ist beim Arbeiten zu Pferde nicht wirklich praktisch (mal vom Kämpfen ganz abgesehen).

Wenn also eure Fantasy-Helden den ganzen Tag im Sattel verbringen sollen, dann braucht ihr eine andere Ausrüstung. Westernsättel bilden einen guten Anfang, aber sie sind in der Regel relativ schwer. Die Sättel der mittelalterlichen Ritter sahen noch anders aus, mit sehr hochgezogenen Stützen vorne und hinten, um die gepanzerten Reiter im Sattel zu halten. Das würde prima zu einem Fantasy-Ritter passen, nicht aber zu einen Kundschafter oder Boten.

Sättel für Distanzritte sind eine Mischung aus allem, sind etwas höher gebaut als ein englischer Sattel, aber nicht ganz so schwer wie ein Westernsattel. Vor allem aber bieten sie viele Möglichkeiten, Gepäck zu verschnallen. Es ist außerdem wichtig, dass der Sattel nicht nur für den Reiter bequem ist. Er muss auch dem Pferd gut passen. Wenn der Sattel dem armen Pferd den Rücken aufscheuert, dann muss euer Held notgedrungen zu Fuß gehen.

Wenn ihr also die Pferdefreunde unter euren Lesern richtig begeistern wollt, dann denkt ein bisschen darüber nach, was euer Held so zu Pferde alles machen soll und passt die Ausrüstung an die Aufgaben an. Dann muss man nur noch ein bisschen Beschreibung des Sattels in die Geschichte einflechten, und das Herz der Pferdefans schlägt höher.

Die Art der Reitweise bestimmt auch die Art der Zäumung. Der Teil am Kopf wird Zaumzeug genannt, das Metal im Maul heißt Gebiss oder Trense, wobei mit Trense auch oft das ganze Zaumzeug bezeichnet wird. Mehr dazu in einem späteren Post.

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More horses in Fantasy

Well, I took some more pics of Lennox, the gelding, and that gave me an idea for another blog post about horses.

Take a good look at the saddle and tack there:

Lennox in full gear

Lennox in full gear

This is the gear used in the English style. You can see a fairly small saddle that offers little comfort. You might even be able to see the puffed up frontal bits of the saddle. They serve to keep a rider in place while jumping.

Now, this is the kind of saddle you’ll see on many horses. Saddles for dressage are similar, except the side parts are less puffed up and extend a bit further down, as the riders stretch their legs a little more for the horse dances.

On the other hand, you will not see this kind of saddle on horses that are used for long distance riding, herding or other day-to-day work on horseback. These small English saddles are just not comfortable enough. In addition, the English style of riding requires two hands on the reins for delicate steering. Again, that’s different from what’s required of cowboy work.

In other words, if your Fantasy heroes are supposed to spend days in the saddle, you need to look for different gear. Western saddles are a good start, but they tend to be heavy – not good if your heroes are out for speed. The saddles of medieval knights were designed to keep them in the saddle, with extremely high cantles. Again, that might work if your hero is a knight in shining armour, but not for quick scouting or courier action.

Saddles for long-distance riders look like a mix – not quite Western, not quite English. They are a bit higher than an English saddle, and most of all, offer plenty of rings and support for baggage. And remember, a saddle not only has to be comfortable for the rider. It also has to fit the horse. That’s not always easy, but if your horse’s back gets rubbed raw by a saddle, your heroes will have to walk.

If you write and want horse-people to love you even more for your accuracy, spend a few minutes thinking about the kind of action you want from your heroes and choose the saddle accordingly.

The difference in riding style will also affect the head gear of a horse, known as bridle, and the part in the horse’s mouth, known as the bit. More about that in the next horse post.

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Schreiben mit der Eieruhr

Vor einigen Tagen habe ich die Ergebnisse einer interessanten Umfrage gelesen. Es ging um Autoren, die selbst verlegen, und um die Kriterien, die sie dabei erfolgreich machen. So verdienen Autoren, die Geld für ein Lektorat und für ein Titelbild ausgeben, deutlich mehr als die “Selbermacher”. Und ein weiteres, sehr interessantes Kriterum war das Schreiben an sich. Erfolgreiche Selbstverleger schreiben deutlich mehr am Tag, im Schnitt 2.047 Worte. (Zitat aus Catherine Caffeinated) Das ist nicht wenig. Wer schon einmal NaNoWriMo mitgemacht hat, weiß, dass das über dem täglichen Schnitt liegt, den man dabei halten muss.

Wie bringt man es nun fertig, regelmäßig zu schreiben, am besten sogar jeden Tag?

Das ist nicht leicht. Ich kriege das im Moment nicht hin, aber ich will das ändern. Ich habe es einige Male mit NaNo geschafft. Ich setze mir dabei immer das Ziel, mindestens 2.000 Wörter am Tag zu schreiben. (NaNo ist ein Wettbewerb, bei dem man im November 50.000 Wörter schreiben soll, dafür braucht man am Tag mindestens 1.667.) In einem Jahr habe ich es geschafft, am 25. November fertig zu sein, also meinen Schnitt zu halten. Einen Monat lang, und das war hart.

Jetzt habe ich einen neuen Trick gelernt. Er ist lächerlich einfach. Und ich habe das sicherlich schon etliche Male irgendwo gelesen. Aber diesmal habe ich es gemacht, und für mich funktioniert es: Die gute alte Eieruhr. Meine nervt mit lautem Ticken, aber vielleicht besorge ich mir eine bessere. Oder ich lasse sie Ticken, das hält mich auch ganz gut bei der Stange.

Der Trick liegt darin, die Eieruhr auf eine bestimmte Zeitspanne einzustellen und dann nur noch zu schreiben. Kein Internet. Keine Email. Kein Chat, kein Facebook. Einfach nur schreiben. Im Moment schaffe ich eine halbe Stunde lang und bringe es dabei auf etwa 800 Wörter. Rein rechnerisch müssten also 80 Minuten für 2.000 Wörter reichen. Noch bin ich nicht soweit, immerhin arbeite ich angestellt und in meiner eigenen Praxis. Aber selbst jeden Tag, oder drei-, viermal die Woche eine halbe Stunde schreiben, würde mich weiter bringen. Also ist das der Plan.

Ich werde berichten. Und ich fordere euch heraus!  Wer schafft es, mit Hilfe einer Eieruhr jeden Tag zu schreiben?

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How to get Writing

I read an interesting statistic the other day, about which self-published authors are most successful. Among other criteria (paid editor, paid title picture), one criterium was words written per day. And the top earning writers spend a lot more time writing per day than the average self-published author. The top writers also put in an average of 2,047 words per day (I’m quoting Catherine Caffeinated here). That’s some serious writing. In fact – for comparison – that’s more than the daily average needed to finish NaNoWriMo.

So, how does one get some decent writing time in? Preferably every day?

It isn’t easy. I’m not managing that at the moment, but I want to change that. I’ve managed it during NaNo a couple of years. I always do NaNo with the aim of 2,000 words a day. One year I finished NaNo on November 25th. Yep, I kept to my average, and it worked out well. For one single month.

Now, I just learned a new trick. It’s so simple that it’s stunning. Yet it’s working for me. Not yet every day, but more often than not: I use a timer. A very simple kitchen timer. Right now, it’s totally annoying with its loud ticking, so I’m planning on getting something better and possibly silent.

The trick is to set the timer and do nothing, really nothing else but writing while it runs. No internet. No mail. No chat. At the moment I manage half an hour, and write about 800 words during that 30 minutes. Logic tells me I should be doing about 80 min to get those 2,000 words down. That is the plan. I’ll tell you whether I manage – probably not every day, as I’m holding a job and running a business, aside from writing. But at least three to four days a week, it would change my writing result drastically.

And it could change your writing habits. I challenge you to do it at least on three days this week!

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Magie in Lar Elien

Ohne Magie wäre Fantasy wahrscheinlich keine Fantasy. Vermutlich gibt es aber auch so viele Spielarten von Magie wie es Fantasy-Autoren gibt. Und das ist gut so.

In meiner Fantasy-Welt ist Magie nicht weit verbreitet. Das liegt einfach daran, dass ich vor allem Abenteuer schreiben wollte. Mein Held Andert sollte aber Verletzungen überleben, die jemand anders nicht überstehen würde. Und so erfand ich sein Schwert Sturmlied, das heilen kann. Da es aber einige Jahre in den Händen eines bösen Zauberers verbracht hat, kann es noch mehr – das gibt mir als Autorin ein bisschen Spielraum. So ist Sturmlied sogar in der Lage, Goswin zu überraschen, der es ja selbst geschmiedet hat.

Bislang sind mir in Lar Elien nicht viele Zauberer begegnet. Ich bin mir auch nicht sicher, wie das Wissen um Magie weitergegeben wird. Eines ist jedoch klar: Es gibt wesentlich mehr “böse” Zauberer als gute. Möglicherweise braucht man einen ausgeprägten Egoismus, um sich lange mit Magie zu beschäftigen, vielleicht macht es ein etwas grausamer Zug auch leichter, die Zaubersprüche auszuprobieren. Vermutlich gibt es auch Schriftrollen mit Zaubersprüchen, die Magier austauschen. Ich kann mir auch vorstellen, dass es Zauberlehrlinge gibt, aber noch habe ich keinen gesehen (Obwohl meine Idee für eine Kurzgeschichte für das Projekt “Disillusioned Mage” dahin passen könnte … hmm.)

In den Geschichten gibt es nicht viele magische Gegenstände – meistens Schwerter oder Dolche, aber immerhin auch ein magisches Amulett. Andererseits tummeln sich in der Welt von Lar Elien eine ganze Reihe magisch veränderter Tiere, die dort Monster genannt werden. Vielleicht ist es also einfacher, Gene zu mixen als Gegenstände zu verzaubern. (*grins*) Magie kann allerdings auch verwendet werden, um sich Menschen zu unterwerfen, sozusagen als eine mächtigere Form von Hypnose. Auch dafür braucht man allerdings eine gewisse Skrupellosigkeit.

Ich habe kein ausgefeiltes “System” für Magie in meiner Welt, anders als in vielen Rollenspielsystemen. Zum Teil liegt das daran, dass ich einfach die Energie nicht aufgebracht habe, eines zu entwickeln, andererseits ist Lar Elien ja auch keine Rollenspielwelt. Ich glaube, es klappt auch so ganz gut. Andert jedenfalls hat zwar immer wieder mit Magiern zu tun, aber genauso oft muss er sich mit Monstern, Banditen oder Naturereignissen herumschlagen.

Natürlich hat auch in meiner Welt jegliche Form von Magie ihren Preis, auch die Verwendung von Sturmlied. Außerdem haben Magier in der Gesellschaft wenig Rückhalt, denn es gibt einfach zu viele schlechte Erfahrungen mit ihnen. Natürlich sind ihre Dienste durchaus gefragt – wenn sie ihre Sprüche endlich beherrschen und sich tatsächlich als zuverlässig erweisen. Es dauert lange, bis man so weit ist. In dieser Zeit kann man sich kein anderes Leben aufbauen, kein Handwerk erlernen oder sonst Einkommen generieren.  Ich weiß, das ist sehr modern ausgedrückt, aber Magier verbringen eben die meiste Zeit ihres Lebens mit Lernen und Experimentieren. Oft leben sie alleine oder sehr zurückgezogen mit ihrer Familie. Manche werden wahnsinnig. Andere verlieren sämtliche Skrupel, wenn sie herausfinden, wie viel Macht sie über Menschen haben können. Es ist selten vorgekommen, dass sich ein Magier ganz in den Dienst des Guten gestellt hat.

In der Welt von Lar Elien ist Magie also selten, individuell und verschwindet offenbar langsam. Und man weiß eben einfach nie, wann meine Helden auf Magie stoßen. So mag ich es, denn ich liebe Überraschungen dieser Art.

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