Es wird spannend!

Der Autorenvertrag liegt auf dem Schreibtisch, schon unterschrieben. Ich bin aufgeregt! Noch wenige Wochen, und ich werde endlich ein Buch in der Hand haben, auf dem mein Name steht, zusammen mit dem von Timo Bader.

“Der Mannwolf von Königsberg” ist ein historischer Roman. Ich habe darin den Teil der weiblichen Hauptfigur geschrieben, während Timo die männliche Hauptfigur übernommen hat. Wie organisiert man so etwas?

Wir haben uns ganz zu Anfang natürlich die Geschichte überlegt, zunächst in groben Zügen, dann immer feiner ausgearbeitet. Daraus ist dann unsere Kapitelliste geworden, die uns während des Schreibens immer wieder Halt gegeben hat. Ohne diese Liste wäre das Projekt sicher gescheitert. Meistens hat Timo vorgelegt und ich habe dann meine Kapitel zwischen seine geflochten. Es gab natürlich immer wieder Dinge, die wir absprechen mussten. Ganz besonders kniffelig war eine Nacht, in der es richtig rund geht.

Für mich als Naturliebhaberin wurde es außerdem schwierig, als wir die Geschichte zeitlich zusammengestauchen wollten. So dauert die ganze Handlung nun statt eines Jahres nur noch ein halbes Jahr. Das bedeutete, Garten und Natur von Frühjahr auf Sommer und Spätsommer umzubauen. Unsere geniale Lektorin hat dann auch die letzten Schnitzer entdeckt, so dass wir alles verbessern konnten – vielen Dank!

Ich denke, ohne unser Forum (Geschichtenweber), aber vor allem ohne guten Emailkontakt hätten wir das niemals geschafft, denn Timo lebt einige hundert Kilometer von mir entfernt. Es war auch so wirklich harte Arbeit. Nun findet sie bald ihren krönenden Abschluss!

Sowie ich das Titelbild und den Klappentext habe, gebe ich euch Bescheid. Und jetzt muss ich leider los und einen Prosecco aufmachen.

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Mehr als Worldbuilding

Am Sonntag Abend lockte der Balkon. Mildes Wetter, ein Glas Wein, ein halbes Dutzend Kerzen und ein Buch bildeten die perfekte Kombination für Gemütlichkeit. Ich hatte mir “Uhura’s Song” von Janet Kagan ausgesucht, ein altes Lieblingsbuch von mir. Und während ich so las und es genoß, dachte ich darüber nach, was man alles braucht, wenn man sich eine Welt ausdenkt.

Gerade wenn es um Fantasy geht, gehören dazu in der Regel handgemalte Karten, auf denen man dann mehr oder weniger großzügig Königreiche, Staaten und Städte verteilt. Das hat nicht immer viel Hand und Fuß, aber das ist heute nicht das Thema. Obwohl “Uhura’s Song” als Star-Trek Roman natürlich in der Zukunft spielt, wird darin die wohlbekannte Crew auf einen völlig neuen Planeten geschickt, der so auch in der Serie nicht vorkommt. (Ich bedaure übrigens sehr, dass Paramount derartig lange und tiefgehende Romane nicht mehr im Programm hat.) Das Buch bietet keine Karte. Tatsächlich spielt die Geschichte nur in zwei kleinen Nomadendörfern und auf dem Weg zwischen ihnen. Das ganze Gebiet könnte wahrscheinlich in einen großen deutschen Landkreis passen.

Aber Kagan bietet auf einer anderen Ebene so viel Kreativität, eine so reich ausgestattete Welt, dass mir diese Geschichte immer wieder viel Freude bereitet. Die Bewohner dieses Planeten sind so faszinierend, weil ihre Kultur so umfassend ausgearbeitet wurde. (Okay, Katzenmenschen sind auch einfach cool!) Im Buch geht es um einen lang zurückliegenden Bruch zwischen zwei unterschiedlichen Lebensweisen, der dazu führte, dass die Hälfte der Bevölkerung den Planeten verließ und nur der nomadische Teil zurückblieb. Dieses Ereignis wurde in beiden Gruppen mit einem Tabu belegt, was nun den Konflikt heraufbeschwört, den die Helden lösen müssen. Aber das ist erst der Anfang. Kagan erfindet eine bedrohliche Krankheit (Zeitfaktor!),  zwei sehr unterschiedliche und doch nachvollziehbar verwandte Traditionen, ein Initiationsritual und – was mich am meisten fasziniert – eine ganz eigene Ausdrucksweise, die mit dem Körper der Katzenwesen zu tun hat.

Da ich das Buch auf Englisch besitze, weiß ich nicht, wie die deutschen Übersetzer diese Sätze gehandhabt haben. Ich versuche mal, mich den Ausdrücken so anzunähern, dass mein Spaß daran deutlich wird. Wenn man jemanden neckt, dann kann das auf Englisch mit “pull my leg” ausgedrückt werden, womit natürlich nicht gemeint ist, dass man denjenigen wirklich am Bein zieht. Im Buch prägt Kagan den Ausdruck “pull my tail” – was nun auch tatsächlich geschieht, die “Katzenkinder” ziehen sich tatsächlich gegenseitig am Schwanz. Wenn sich ein “Katzenkind” daneben benimmt, wird es “cuffed”, also geboxt. Kagan nutzt den Ausdruck “cuffed with words”, d.h. mit Worten geboxt bzw. abgestraft, um den “Katzen” einen menschlichen Tadel verständlich zu machen.

Mich hat jedenfalls der Aufwand beeindruckt, den Kagan betreibt, um so detailliert in die fremdartige Kultur einer fremden Welt einzutauchen. Sie würzt das Ganze auch noch mit einer so schönen Dosis Humor, dass ich dieses Buch beim Aussortieren von Star-Trek Romanen behalten habe.  Im Englischen gibt es den Begriff “worldbuilding”, um die Entwicklung einer fiktiven Welt zu beschreiben. Hier finde ich, passt der Begriff “culturebuilding”, denn es geht mehr um eine fremde, erfundene Kultur als um die physische Welt, in der die Geschichte spielt.

Und jetzt bin ich einfach mal neugierig und frage nach: Entwickelt ihr auch eine eigene Kultur in euren fremden Welten? Plant ihr so etwas oder passiert es einfach, weil eure Heldin z.B. einen passenden Fluch oder ein passendes Gebet braucht? Welche Lieder, Rituale oder ganz eigenen Ausdrücken gibt es in euren Geschichten?

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Culturebuilding

Last night, I revisited one of my old favorites, the Star Trek novel “Uhura’s Song”, by Janet Kagan (I own the English version). And it set me to thinking how much worldbuilding one has to do, and how it can be done in a clever way.

Especially in Fantasy, worldbuilding often involves maps, the creation of several kingdoms or states, the naming and placing of cities. (I could probably write an entire post about the placing of cities!). While “Uhura’s Song” is SF, it sends the famous crew to a planet never seen before, and not seen in the series, either. (I find it a real loss that such deep and long novels are no longer allowed by Paramount.) It also doesn’t provide a map. In fact, the whole area covered shows basically two camps of a nomadic people, and the path travelled between those camps. This feels smaller than a county in England.

On another level, however, Kagan does an enormous amount of world building, which is probably the biggest reason why I enjoy this novel so much. The inhabitants of this planet are fascinating partly because they have such a rich culture. (And, of course, … cat people!) The whole book revolves around a cultural split that happened far back in the past, causing half of the population to leave the planet. That split is a taboo in both cultures, setting up the problem for our heroes to solve. But Kagan doesn’t stop there. She invents an illness, several songs, two very different yet similar traditions, an initiation ritual, and – what impressed me most – a whole set of phrases based on feline body language. Let me give you an example: Instead of “pulling a leg”, those people “pull a tail”.  And in order to describe a human dressing down, they use the phrase “cuffing with words”. (I admit it, my focus at university was on linguistics.)

Personally, I think this painstaking attention to small things, the effort to delve that deeply into an alien culture of intelligent beings, combined with a large dose of humor, all this is what makes this particular novel so enjoyable that I kept it out of several dozen Star Trek novels that came my way. This level of worldbuilding may be more properly called culturebuilding. And it is this that makes the cat people come real to me as people.

Now I’m curious. How much culturebuilding do you do in your novels? Do you plan these things or do they happen by accident? Are there songs, rituals and special phrases in your tales?

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Und plötzlich sah mein Held mich an

Ich habe euch meinen Helden Andert ja schon kurz vorgestellt. Ich mag ihn sehr, und trotzdem war es für mich immer etwas schwierig, sein Gesicht klar zu sehen. Also habe ich versucht, Bilder von ihm zu finden. Leider gab es dabei wenig Übereinstimmung mit meinem inneren Bild von ihm.

Einige meiner schreibenden Freude durchstöbern Datenbanken mit Fotos von Schauspielern, um ihren Figuren Gesichter zu verpassen. Das habe ich ausprobiert, aber es hilft nur selten. Also muss ich damit leben, von meinen Figuren eher einen Körpereindruck zu haben und ansonsten mit den üblichen Merkmalen wie Haarfarbe, Augenfarbe und Gesichtsform arbeiten. Gelegentlich tragen meine Figuren auch noch eine hübsche, romantische Narbe, so wie Andert sie sich im ersten Band zulegt.

Andere meiner Freunde zeichnen sogar ihre Figuren. Dafür reicht mein Talent einfach nicht. Ich kann Strichmännchen und Strichpferdchen malen, und damit hat es sich hauptsächlich. Portraits? Keine Chance. Ich fürchte, es ist noch schwieriger, jemanden eine Figur nach meinen Beschreibungen zeichnen zu lassen. Kennt jemand einen Polizeizeichner, der Fantasy mag? *zwinker*

Und dann sah mich Andert ganz plötzlich von einem Filmposter aus an. Mein Herz setzte für einen Moment aus, ganz ehrlich. Ich war erschüttert. Dabei lief ich nur ganz harmlos durch unseren Hauptbahnhof (der erst seit einigen Jahren diesen Namen wieder verdient), wo sich auch das größte Kino der Stadt befindet. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht vor, den Herrn der Ringe zu sehen. Dann musste ich es tun, denn Andert sieht aus wie Aragorn auf diesem einen Poster. Es hat mich ein bisschen enttäuscht, dass Aragorn im Film und aus anderen Blickwinkeln ganz anders wirkt. Anderts Gesicht ist noch etwas schmaler als das von Viggo Mortensen, dafür nicht ganz so spitz. Leider habe ich das Poster nicht online gefunden, vielleicht erinnere ich mich auch nicht richtig. Ich hätte es euch gerne gezeigt.

Wie findet ihr die Gesichter eurer Helden? Wisst ihr immer genau, wie sie aussehen?

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The Day I Saw My Hero Look at Me

I already told you about my hero, Andert of Lar Elien. For me, it was always a little difficult to see his face in my mind. I tried to find pics that looked like him. Not much luck. Nobody met my vision of my hero.

Now, I have writing friends who browse actor lists to find their characters’ faces. I’ve gone that way but it usually doesn’t work for me. So I have to do with a vague sense of what they look like beyond color of hair and eye, or any important details like the tell-tale scar Andert acquires in the first novel. (Yes, I think scars are romantic!)

I even have writing friends who draw their characters. My talent doesn’t expand that far, to be brutally honest. I can draw stick figures, and stick horsies, and get a couple of doodles to look nice. Portraits? Hopeless. And it’s equally hopeless to ask someone to draw a picture only I can see in my mind.

And then, quite suddenly, Andert looked at me from a movie poster. My heart stopped for a moment. I had just walked into the local train station (called Main Station, plain hyperbole until a few years ago) which incidentially also houses the biggest cinema in town. Until that moment, I hadn’t planned on watching The Lord of the Rings but then I had to. You see, it was one single poster of Aragorn that showed me Andert. And in fact, Aragorn (and of course, Viggo Mortensen) doesn’t really look like Andert, at least not in the movie. Andert’s face is a bit thinner than Aragorn’s. It was that one single shot that did it for me. And I can’t find it on the web, or I would have linked you up.

So, how do you discover your charaters’ faces? How do you go about visualizing them?

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Der Kurzgeschichtenband

Heute möchte ich euch etwas zu dem Kurzgeschichtenband erzählen, den ihr wahrscheinlich schon unten rechts auf der Seite entdeckt habt. “Drachen Diebe und Dämonen” hat seine ganz eigene Geschichte.

Ich bin Mitglied der deutschen Autorengruppe “Geschichtenweber”. Diese Gruppe hat sich darauf spezialisiert, Kurzgeschichtenbände zu erstellen, die über die üblichen Sammlungen von thematisch ähnlichen Geschichten hinausgehen. Stattdessen werden die Geschichten auf unterschiedlichste Art miteinander verwoben. In der ersten Anthologie der Geschichtenweber diente ein Ring aus Onyx diesem Zweck. In diesem Sammelband ist es ein Drachenei. Ihr könnt es auf dem Cover direkt sehen.

Das Drachenei wandert durch die Geschichten und verändert jedesmal das Leben der Hauptfiguren. Unter anderem verhilft es einem Kochlehrling zu ungeahntem Ruhm, ein Leibwächter wird zum Babysitter, ein Dämon erlebt den schlimmsten Tag seines Lebens, ein Journalist versucht, seine Eheprobleme zu lösen, und ein Barde schreibt die Ballade seines Lebens. Die Geschichten sind sehr unterschiedlich, aber gerade das macht die Faszination aus.

Diese Anthologie zum Erfolg zu bringen, war harte Arbeit. Viel davon wurde über das Forum, vieles auch über Email abgewickelt. Insgesamt dauerte es einige Jahre. Unterwegs gingen dem Projekt zwei  Herausgeber, einige Geschichten und Autoren und sogar ein Verlag verloren. Nachdem der jetzige Verlag gefunden wurde, dauerte es nochmals ein halbes Jahr, bis alle Geschichten lektoriert, korrigiert und alle Kleinigkeiten sortiert waren – darunter z.B. die Farbe des Dracheneis.

Wie habe ich das Projekt erlebt? Mir hat die Sache Spaß gemacht, aber ich hatte es ja auch leicht. Ich habe nur die Geschichte geschrieben, Anfang und Ende an die “Nachbargeschichen” angepasst, die Entwicklung abgewartet, das Lektorat durchlaufen, Korrekturen angenommen und eingearbeitet. Dann konnte ich mich zurücklehnen und warten, bis die bestellten Bücher bei mir im Briefkasten gelandet sind. Ich habe allerdings größte Hochachtung vor Gerd Scherm, der am Ende schließlich die Anthologie herausgeben hat. Es ist sein Verdienst, dass die Kurzgeschichtensammlung tatsächlich das Licht der Welt erblickt hat. Danke, Gerd!

Das Resultat ist es wert, finde ich. Und eine Freundin konnte das Buch gar nicht weglegen und hat es an einem Abend in einem Rutsch durchgelesen. Also, schaut mal rein (Link zu Amazon auf dem Bild.)

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That Anthology

Today, I would like to tell you about the anthology you might have noticed a bit further down on the right hand side. The title translates to “Dragons Thieves and Demons”.

I’m a member of a German authors’ group called the “Geschichtenweber” (story weavers). One speciality of the group is the creation of anthologies that go beyond a mere collection of tales. Instead, those tales are connected by various elements. In the very first anthology the Geschichtenweber organized, it was an onyx ring that passed from story to story. In this anthology, it’s a dragon egg. You can actually see it on the cover if you look closely (and you are allowed to spoil its location in a comment).

The dragon egg passes from tale to tale, each time changing the lives of the characters that handle it. It helps one aspiring cook to fame, a city guard gets to be a babysitter, a demon ends up having a really bad day, a draconic journalist runs into maritial trouble, a bard writes the ballad of all ballads … it’s a great mix.

Getting it done was a hard piece of work, organized through the forum and through email. All in all, it took a number of years to finish. Along the way the project shed two editors, a couple of stories and their authors, and even one publisher. After finding the current publisher, it took another six months to proofread and copyedit all stories, including little things like ensuring the color of the egg remained the same throughout the anthology.

Was it fun? For me it was, but then I didn’t have to deal with all the hard stuff. I just wrote the story, tweaked the beginning and the end to fit in with the neighboring stories, went through the editing and then sat back and waited for the books to arrive in my mailbox. However, I don’t envy Gerd Scherm, whose name you’ll find on the anthology cover. He did a wonderful job, and without him, the tales would never have seen the light of the day. Thanks, Gerd!

The end result is entertaining and a great read, even if I say so myself. A friend of mine couldn’t put the book down and spent a whole evening working her way through it. So, are you regretting that you can’t read German yet? Maybe it’s time to start some lessons. (grin)

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The Birth of Lar Elien

Lar Elien was born early in 2000. I had been sitting at home, in severe pain, wearing braces on my wrists, waiting for my first operation. Carpal tunnel syndrome. I had read all my favorite books three times already because I didn’t dare to use my computer much, especially as typing was part of my job, as well.

Then, Andert entered my life, literally in a dream. Very cliché. And even more cliché, the dream was about a daring knight saving a young lady and almost losing his own life in the process.

I couldn’t shake the images, even after three days. I was familiar with that, it had happened before with images and story ideas for TV series. (Yes, I was a Star Trek fan at that time.) I had found that writing them down in short hand would clear my mind. Yet this was new. Andert didn’t belong to any series or movie. So, despite my braces and the pain, trusting the keyboard tray that I had installed at my desk at home, I settled down to write the images out of my mind. Two hours and thirty pages later, I began to suspect that this was something bigger.

Thus Lar Elien started to unfold on my computer screen. Andert, the third son of Count Willomar of Lar Elien, received a magical sword. The young lady turned out to be Lina, daughter of a cloth merchant. Her home town was quaint and idyllic Greenfields. My heroes got involved with a group of bandits. That tale almost wrote itself.

Three weeks later, my wrists had practically stopped hurting. Even so, I went through with the first operation. Of course, the story continued to grow in my head and as soon as I was allowed to, I went back to writing. The more I wrote, the less my left wrist hurt. The second operation was cancelled.

I soon realized that the tale I was writing was not the real beginning of Andert’s adventures as knight. A second story began to grow, set before the first one. It tracks how Andert got to be a knight and win his magical sword. The world of Lar Elien expanded. I discovered a dwarf and at least two mages. A small gang of antagonists appeared. I visualized a great tournament, a grumpy archivist, a motherly cook, and many more friends and enemies of Andert. And finally, I figured out what price Andert has to pay for his sword, and where it would lead him.

Those two novels were finished long ago. That is, they are as much finished as a novel can be without going to print. I keep finding things to change. Five more novels have languished in different stages of completion for years. I stopped working on them while my agent was showing the first novel to publishers. This has changed. Now I sense that the time has come to revisit Andert and his world. I want to get to know it even better, so I can take you along on a ride through its green forests soon.

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Die Geburt von Lar Elien

Lar Elien wurde Anfang 2000 geboren. Ich saß mit fiesen Schmerzen zu Hause, trug Schienen an beiden Armen und wartete auf meine erste Operation. Diagnose Carpaltunnel Syndrom. Ich hatte alle meine Lieblingsbücher schon dreimal gelesen und traute mich kaum an den Computer, zumal ich bei meiner Arbeit auch tippen musste.

Dann trat Andert in mein Leben. Es klingt kitschig, aber die erste Szene mit ihm habe ich geträumt. Es ging – noch kitschiger – um einen Ritter, der eine junge Frau verteidigt und dabei fast sein Leben lässt.

Die Szene hat mich nicht mehr losgelassen. Ich trug sie drei Tage mit mir herum. Früher war mir das manchmal mit Szenen zu irgendwelchen Fernsehserien passiert, und die habe ich dann in Stichworten aufgeschrieben, um die Gedanken loszuwerden. Dies hier war neu. Ich kannte Andert aus keinen Serien, aus keinem Film.

Dann beschloss ich, trotz Schienen und Schmerzen die Sache aufzuschreiben. An meinem Schreibtisch zu Hause war inzwischen ein Tastaturhalter angebracht, so dass ich leichter tippen konnte. Also wagte ich es. Zwei Stunden und dreißig Seiten später war ich immer noch nicht bei meiner Traumszene angelangt und ahnte, dass es sich vielleicht um etwas Größeres handeln könnte.

Und so begann Lar Elien sich durch meine Tastatur zu entfalten. Andert, der dritte Sohn des Grafen von Lar Elien, bekam ein magisches Schwert. Die junge Frau, Lina, Tochter eines Tuchhändlers, entwickelte eine kernige Persönlichkeit. Ich entdeckte eine kleine Stadt, Grünfelden. Meine Helden bekamen es mit einer Räuberbande zu tun. Die Geschichte schrieb sich fast von selbst.

Nach drei Wochen taten meine Handgelenke kaum noch weh. Dann kam die Operation rechts und ich musste pausieren. Natürlich wuchs die Geschichte im Kopf weiter, und sowie ich wieder schreiben durfte, floss sie weiter in die Tastatur. Und je mehr ich schrieb, desto weniger schmerzte auch das linke Handgelenk. Die  zweite OP wurde abgesagt.

Ich wusste schon bald, dass dies nicht der Anfang von Anderts Abenteuern war. So begann ich eine zweite Geschichte, die vor der ersten spielt, und in der Andert überhaupt erst zu seinem Schwert kommt. Die Welt von Lar Elien vergrößerte sich. Ich entdeckte einen Zwerg und nicht nur einen, sondern zwei Magier. Eine Bande von Gegenspielern tauchte aus dem Nichts auf. Ich sah ein großes Ritterturnier, einen grantigen Archivar, eine mütterliche Köchin, mehr Freunde und einige weitere Feinde von Andert. Und schließlich fand ich heraus, zu welchem Preis er sein Schwert erobert und wohin es ihn führen würde.

Seit langem sind zwei Romane fertig, oder sagen wir, so fertig wie sie sein können, solange sie nicht gedruckt sind. Ich finde immer noch Dinge, die ich verbessern will. Fünf weitere Romane befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Bearbeitung. Ich hatte Lar Elien auf Eis gelegt, solange meine Agentur der ersten Band bei Verlagen unterbringen wollte. Das hat sich jetzt geändert.  Nun wird es Zeit, Anderts Heimat wieder zu besuchen und noch gründlicher kennenzulernen, damit ihr bald mit ihm durch grüne Wälder streifen könnt.

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Das Buch, mit dem alles anfing

Ich habe ja letzte Woche versprochen, über das Buch zu berichten, das meine Schreiblust neu entfacht hat und das daran schuld ist, dass es dieses Blog überhaupt gibt. Leider gibt es das Buch nur auf Englisch, aber ich will es euch trotzdem nicht vorenthalten. Es heißt (Trommelwirbel, bitte!):

Self-Printed: The Sane Person’s Guide to Self-Publishing, von Catherine Ryan Howard. (Ihr Blog ist auch sehr lesenswert, daher habe ich es auch im Blogroll rechts unten verlinkt.)

Was ist so beeindruckend an dem Buch? Catherine berichtet darin detailliert, wie sie einige Tausend Exemplare ihres ersten Buchs über Print on Demand und vor allem über Ebooks abgesetzt hat. Sie nutzt dafür Amazon, CreateSpace und Smashwords. Im Buch erläutert sie genau, wie man diese Vertriebswege professionell einsetzt. Natürlich hat sie ihre Erfahrungen mit einem englischsprachigen Buch und amerikanischen Firmen gemacht, so dass die Hinweise nur bedingt auf Deutschland zu übertragen sind. Aber das tut meiner Begeisterung keinen Abbruch, denn ich bin ja zweisprachig (hurra!).

Außerdem beschreibt sie ihre Marketingstrategie. Sie nutzt ihr Blog, Facebook und Twitter, um sich bekannt zu machen und Online-Freunde zu gewinnen. Diese Freunde kaufen nicht unbedingt das Buch, aber sie “reden” darüber. Es geht darum, die Bücher den Menschen eben gerade nicht platt auf die Nase zu drücken. Und deswegen habe ich auch dieses Blog angefangen. (Jetzt is alles klar, ne?)

Ich habe ihr Buch auf meinem Kindle gelesen, als ich über das Wochende vom 1. Mai meinen Vater besucht habe. Und war einfach nur begeistert. Ich habe nämlich eine ganze Serie von Fantasyromanen geschrieben, die meine Agentur nicht verkaufen konnte. Fantasy war nicht deren Spezialität und wir haben vor ein paar Jahren den Vertrag einvernehmlich aufgehoben. Aber leider ist dadurch mein erster Band bei allen großen deutschen Fantasyverlagen verbrannt. Natürlich ist meine Serie nicht fürchterlich spektakulär und schon gar nicht der nächste Harry Potter. Ich weiß auch, dass sie noch besser werden kann, selbst wenn alle meine Freunde die Geschichten gerne lesen. Ich weiß auch schon, wen ich als Lektorin haben möchte. Für das Titelbild habe ich ebenfalls schon ein paar Ideen – und ich werde es ganz sicher nicht selbst malen. Und ich bin davon überzeugt, dass meine Geschichten unterhaltsam sind und durchaus ein paar Euro wert sein sollten. Mehr brauche ich gar nicht.

Dank Catherines Buch habe ich jetzt auch noch mehr als nur den festen Glauben an meine Romane. Ich habe einen Helfer für die Vermarktung meiner Serie, von jemandem, die das erfolgreich getan hat. Wird ihr Buch mich reich machen? Eher nicht. Berühmt? Auch nicht wirklich. Aber wenn ihre Hilfe dazu führt, dass ich ein paar tausend Exemplare verkaufen kann (und das in zwei Sprachen, hah!), dann ist das schon ein Erfolg.

Ich glaube, dass es noch nie bessere Voraussetzungen für einen Selbstverlag gegeben hat. Jetzt ist einfach die beste Gelegenheit, das auszuprobieren. Wie seht ihr das? Habt ihr schon Erfahrungen damit?

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